Geld Und Gold Poem by Wolfgang Steinmann

Geld Und Gold

Die Börse stand gut, sein Reichtum war unermesslich;
Und Gold lag in Haufen im Keller, ein Schatz unvergesslich;
Doch war er allein und klagte, die Welt sei verdorben,
Und sagte dem Freund: „Mit Geld wird doch gar nichts erworben."

Er sass in der Villa am Feuer und seufzte auf laut:
„Zufriedenheit wird nicht auf Gold und Aktien gebaut! "
Und doch ging kein Tag, an dem er nicht feilschte und mehrte,
Und zu seinen Reichtum weitere Schätze begehrte.

„Es ist wahr, " klagte er mit häufigem Haare-Raufen,
„So viel auf der Welt kann mit Geld und mit Gold man nicht kaufen:
Kein Kleinod so reich, für ein gutes Gewissen zu zahlen,
Kein Edelstein leuchtet so klar zu quellen die Qualen."

„Was weisst du von Gold, " so mahnte ihn leise der Freund,
„Hast du doch stets seine Kraft zu erfahren versäumt!
Geh, nimm dein Gold, und sieh', dass zu Vielem es tauge:
Speise den Hungrigen, sieh' ihm ins glänzende Auge.

„Geh, hilf dem Bruder in Not - er gürtet die Schuhe,
Und legt sich bei Nacht unter Mond und Sternen zur Ruhe;
Gib ihm vom Gold, das du hordest, nicht viel, nur ein Stück,
Dann sag' es noch einmal: es kaufet nicht Freude noch Glück!

„Die Schätze im Keller, sie machen zufrieden dich nicht,
Doch spenden sie Leben den Armen bringst du sie ans Licht.
Du nennst es Almosen, was anderen du hast zu geben,
Doch macht es dich froh und gibt vollen Sinn deinem Leben."

(nach Edgar Albert Guest: Money)

This is a translation of the poem Money by Edgar Albert Guest
Friday, March 25, 2016
Topic(s) of this poem: charity,greed
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