Nähe Der Geliebten Poem by Johann Joseph Clahsen

Nähe Der Geliebten

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Ich fühle mich so fern und doch so nah,
Und sage nur zu gern: Da bin ich! Da!
(Goethe, Faust II)

Im Glanz des Meeres, als ich’s funkeln sah,
Da sah ich dich, wo dich die Ferne schuf;
Wo alle Inseln, jeder Wellenruf
Verhießen, welcher Zauber schon geschah.

Gemalt ins ferne Blau wie der Vesuv,
Schienst du im Glast wie brautgewandet nah,
Der Wind trug deinen Ruf: Da bin ich! Da!
Ich sah zu dir; wie Glutfluß war dein Ruf.

Als flössen Lavaströme in die Weiten,
Dem Auge Ausbruch und Vulkan zu bergen!
Umschloß dein Liebreiz mich, grad wie den Fergen

Im Strom die Strudel, so schien unser Kahn
Die ganze Meeresweite zu durchgleiten,
Nur fern von Häfen deinem Ruf zu nahn.

Monday, November 16, 2015
Topic(s) of this poem: sea
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Johann Joseph Clahsen

Johann Joseph Clahsen

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