Tränen Poem by Wolfgang Steinmann

Tränen

Denk ich, wie wenig Jahre unser Leben hält -
Ein leichter Dunst verhüllt die Sonne bald;
Ein Schlachtenruf, eh' noch sein Schall verhallt
Sind wir verloren in dem Schlachtenfeld;

Der dörren Rose Blatt, die Angst der Welt;
Die Böen, die am blassen Strande schlagen;
Die Melodien, die durch Strassen jagen -
Ich wundere, warum die Träne fällt.

Ihr Alten, alte Toten, ihr, die waren,
Ihr Richter, Dichter, Hüter eurer Herden:
Lasst bitteren Trunk, den euch die Sterne gaben,
Vergessen meine Tränen, gebt mir klaren
Blick: Verlorenes, wird wirklich werden:
Homer sieht Licht und David seinen Knaben!

(nach Lizette Woodworth Reese: Tears)

This is a translation of the poem Tears by Lizette Woodworth Reese
Wednesday, January 21, 2015
Topic(s) of this poem: hope
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