Für Damaskus Poem by Ghayath Almadhoun

Für Damaskus

Es tötet mich der Sommer, der aus den Schlitzen und Spalten Damaskus'
angeschlichen kommt,
also krieche ich, wie Rost, entlang der Türen dieses Gefängnisses,
das sich in ein Museum
verwandelt hat.
Ich, der im Café sitzt, ängstlich und verschüchtert, in der Dürrezeit.
Ich, der lauthals lacht, in den Zeiten der vollen, listigen Hosentaschen.
Damaskus ist mein rissiges Haus, der Berg Kassioun ist meine Narbe.
Abends breite ich mich aus wie die Autohupen und die fahrenden
Foul-Verkäufer.
Die Fremden und Touristen kennen mich, ich habe keinen Zaun,
und keine Freude hat je mein Gesicht verraten,
außer wenn sie kam, um mein Lachen um Verzeihung zu bitten.
Ich bin das seltsame Gemisch:
In meinem Himmel thronen die Armen und die Kleider der
Schaufenstervitrinen.
Mein Körper ist ein brennendes Weizenfeld und meine Zunge
so bissig wie Schuhe.
Der Polizist, der Lehrer und der rätselhafte Mann starren mich an,
also lache ich traurig,
und sie weinen lachend.
Damaskus gehört mir und ich werde niemandem erlauben,
sich mein Bett mit mir zu teilen,
außer den Bösewichten und Prostituierten.
Ich bin die Abstiegsleiter in den hohen Graben,
ich bin die Fußspur der Diebe im Sand,
mein Körper ist ein Hotel für Durchreisende,
meine Worte sind kleine Evangelien,
verloren einst von den Propheten, übernommen von den Verirrten.
Also werde ich die Brosamen vor die Dornenvögel werfen,
und den Ruhm auf dem Asphalt kastrieren,
so bringen sie es uns bei in den staatlichen Schulen.
Dann lassen sie uns frei, wie Hasen, auf dass wir das Gras
der Unterwürfigkeit kauen,
ich sagte euch bereits, dass ich niemandem erlauben werde,
Damaskus heimlich zuzugucken,
wenn sie badet, ihre kleinen Brüste verschämt entblößt,
ich werde euch nicht erlauben ...
… dass ihr durchgeht.

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