IM MISANTROPHIEMUSEUM Poem by Ann Cotten

IM MISANTROPHIEMUSEUM

Töpfe!
Augenhöhe - Scherben!
All diese Kellen und Ideale,
eingebildete Heiler, heile-Welt-Bonzen,
getrocknete, geriebene, gestampfte Hülsen,
gesiebte Kerne, genossene Frucht, verwertete Bälger,
Leid, Leid, Leid, Schönheit durch Grausamkeit,
überaus kleine verlogene Fenster.
Grundlagen über Grundlagen.
Und üble, verschissene Ahnen,
neidische pechschwarze Männchen.
Wiederkehrende Muster auf Töpfen.
Wichtige Erfindungen, die nicht neu sind.
Einige herausragende Persönlichkeiten knietief im Plural.
Perlen. Säulen. Gefäße für zierliche Schweine,
wild durcheinander, die ihre Notdurft
notdürftig getrennt in Kichern und Schweigen
verrichten.
Geheul von Hühnern.
Staub, wenig Staub, und neu gemachte Informationstafeln.
Wo unsere Buchstaben herkommen! Jemand hat
mit lächerlichen Zeichen den Forscher verarscht.
Wo unsere Buchstaben herkommen! Aus nicht zu
besiegendem Misstrauen. Löcher in Steinen. (Haare und Nägel
sind mir beim Schreiben im Weg. Sie schicken die Götter.)
Jurten. Bottiche. Teppiche. Schalen und Schale.
Schneebrillen. Schakalgottheiten, Gift, an Schrumpfköpfen drei.
Bast eines Bastrocks. Kralle eines natürlichen Todes
von einem Kakadu. Alles was hilft und nicht hilft,
eintausend Museen. Depperte Traditionen.
Nebst Traditionen die das Überleben ermöglichen
unter beinahe jeden verstümmelnden Bedingungen.
Bornierte quadratische Muster. Überleben ist verkümmern.
Das ewig Menschliche ist das ewig Unsympathische.
Willst du kein Mensch mehr sein, krepier.

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