WEGE IM DUNKELN ENTFLIEGEN DEM SCHLAF Poem by Ulrike Draesner

WEGE IM DUNKELN ENTFLIEGEN DEM SCHLAF

hörte sie rufen auf den tag
genau im mandarinfarbenen
himmel berlins blind ich rufend
sie sah ich um eins in der
nacht auch andere an fenstern
stürze paare laut da am himmel
der allein von außen
über der stadt hing in ihrem
schmutzigen glockenschein
die geister der gänse

nimm, gern, als bild
das summen ihrer flügel im inneren
der säulen roms oder unter den
ästen eines traums
den wir in diesen parks auf bergen
die bunker waren denkmale
wurden die schwimmen auf drogen
kondomen und bier unter himmeln
die jeden stern schluckten
nimm
wohin wir stürzen
indem wir fahren
auffahren:
im winter allein

wege im dunkeln
entfliegen dem schlaf und später möchten
wir fragen das eis ob es noch sich erinnert
wie es als wasser war als stern als
stein als ich . . .
als es fiel
und träumte von gänsen die rufen vor
einem stück angefahrenen augfarbenen
himmel über berlin mitte oktober
wir renkten die hälse, der himmel
ein tupf, die unterseite
eines schnabels

unfasslich heiser
uns
fauchend gestreckt

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