Der Traum Poem by Wolfgang Steinmann

Der Traum

Oh Gott! Im Traum begann das schreckliche Pferd
Die Luft zu hufen und kam, mich zu wunden,
Der Terror der Jahre in seiner Mähne gemehrt
Von den Nüstern stob Rache für all diese Stunden.

Feige war ich und lag in Tränen am Grunde;
Ein stärkeres Wesen dann fasste die Zügel,
Eine Frau kam der hilflosen andern zum Bunde
Griff Leder und Ketten, die Arme wie Flügel.

Gib’ ihm, sprach sie, von dir einen Fetzen.
Lass’ ihm, sprach sie, ein Stückchen von dir.
Wie kann ich, schrie ich, es will mich verletzen,
Ich weiss keinen Rat mit dem dunkelen Tier.

Den Handschuh riss von den Fingern ich los,
kalt mit dem Schweiss meiner zitternden Hände.
Da legte Biest, wie der Leu der Legende,
Mir innig sein Haupt in den liebenden Schoss.

(nach: Louse Bogan: TThe Dream)

This is a translation of the poem The Dream by Louise Bogan
Wednesday, May 20, 2015
Topic(s) of this poem: dream
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