Es knarrt das alte Gartentor
Und durch den frischen Blumenflor
Tritt sie aus ihrem Haus hervor,
Mit weissem Haar ums jung’ Gesicht …
Der Abend bricht,
Die gelbe Ros’ ins Haar sie flicht.
Das Haus ist alt, und überm Dach
Die Wipfel ragen, mannigfach
Die Kräuter ragen überm Bach,
Der durch den reichen Garten geiht …
Und leise schneit
Der gelben Rose Blumenkleid.
Das Heimchen zirpet schon im Feld,
Der Leuchtwurm seine Fackel hält,
Die leuchtet hell durch diese Welt,
Und unterm Himmelsbogen war
Ein Stern so klar
Wie gelbe Ros’ im grauen Haar.
Es gibt ein Plätzchen, wo der Duft
Von Rosen schwebet durch die Luft
Und sie sich in Erinn’rung ruft,
Den Kuss, den er ihr dort geweiht
Auf alle Zeit …
Die gelbe Rose wahrt den Eid
Ihr Haar ward mit den Jahren weiss
Seit jenem Tag: doch jeder weiss,
In ihrem Herzen brennet heiss
Die Bande, die sie damals flocht;
Es dunkelt; doch
Die gelbe Rose trägt sie noch.
(nach: Madison Cawein: A Yellow Rose)