Idylle Poem by Wolfgang Steinmann

Idylle

Du bleibst eine Weile, so schön und so jung und so still,
Unstet deine Hand, wie ein Fohlen, das seine Mutter will;
Lieblich ist deine Stirn und glatt, kaum bist du dir selber bewusst,
Dein Haar schimmert hell, wie des himmelstürmenden Adlers Brust.

In eines Schlosses Ruinen fand ich dich einst an dem Tag,
Da der Ruf des neu-erwachten Kuckucks mir leicht in den Ohren lag;
Du standest inmitten der Steine, vom Alter geschwärzt und verstreut,
Im zerfallenen Käfig ein Kitz, das den Jäger erfreut.

Gemeinsam nahmen wir Pfade, die du in der Kindheit gekannt,
Du gingst mir zur Seite, ein Faun, der im Morgen sich fand,
Die Hecken noch kahl, nur ein leichtes Erröten der Schlehen,
Du streiftest sie leicht mit der knospenden Brust im Vorübergehen.

Und nun stehst du bei mir, so schön und so jung und still,
Unstet deine Hand wie ein Fohlen, das seine Mutter will;
Lieblich ist deine Stirn und glatt, kaum bist du dir selber bewusst,
Dein Haar schimmert hell, wie des himmelstürmenden Adlers Brust.

This is a translation of the poem An Idyll by Padraic Colum
Monday, January 16, 2017
Topic(s) of this poem: love
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