In Sung, China
sassen zwei Mönche, Freunde für sechzig Jahre,
und sahen die Gänse ziehen.
Wo fliegen sie hin?
fragte der eine, der andere konnte es nicht sagen.
Die Stille dieses Augenblicks währt an.
Niemand wird ihre Freundschaft
in den weisen Koan-Sammlungen deuten.
Niemand wird sich ihrer erinnern.
Ich sehe sie manchmal vor mir,
verwirrt und traurig stehen sie da,
ihre herbstlich gefleckten Roben mit Gänsedaunen gefüllt.
Von der Grösse der Berge fast verschlungen,
doch noch nicht ganz.
So wie die kaum hörbaren
Gänse noch nicht verschlungen sind;
so wie wir selbst, meine Liebste, nicht vollkommen verloren gehen.
(nach Jane Hirshfield: The heart's counting knows only one)