Ich habe meinen Augenblick verpasst Poem by Tadeusz Dąbrowski

Ich habe meinen Augenblick verpasst

Wie soll man ihn auch nicht verpassen, wenn man im Internet
die Zeitung von morgen liest, die Songs der schwach leuchtenden Rock-
Sternchen hört, die sich als Supernovas ausgeben. Wenn man sieht,

wie der Tsunami von vor Jahren immer noch dieselben
Dörfer verwüstet und die Türme des World Trade Centers sich jede Nacht
rasend schnell selbst wieder aufbauen, um dann am Tag faul

wieder einzustürzen. Ja, sag, wie soll man ihn auch nicht verpassen,
seinen Augenblick, in einer Welt, in der eine Zeitung
in vier Versionen rauskommt: einer konservativen,

einer liberalen, einer gemäßigten und einer ohne Text? In Zeiten,
in denen die ungenutzen Minuten aufs Konto des nächsten Monats
gutgeschrieben werden. Ich habe meinen Augenblick verpasst. Wann, wo?

Oder vielleicht hat er mich verpasst? Ist hinter dem
Horizont verschwunden, hat sich ausgebreitet in die Unendlichkeit.

Und wartet.

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