SCHAUM Poem by Marion Poschmann

SCHAUM

Wald schäumt auf. Wieder und wieder
schäumt Wald auf, verpufft. Auf Parkbänken sitzen,
in bleichen Ideen von Abend baden. Sich
Wolkenbetrachtungen widmen, den Schichten von Schönheit
in einer Bewußtseinswanne in Übergröße. Der Lautsprecher
an der Laterne spricht.

„Siehe, er kommt mit den Wolken!" Es bleibt ein
unübersetzbarer Rest. Den Rest niemals denken können.
Der Rest wäre das, was dem Geist widerfährt, wenn er fliegt.
Sich stattdessen von Wolken bewandern lassen. Ihren Schatten
auf dem Gesicht. Dunkles Antlitz der Zeit. Der Park kühlt ab,
der Wächter räuspert sich.

Der Laternenpfahl spricht. Wolken in Schleiern und Schlieren, nie
abgeschlossenes Sammelgebiet. Auf den Parkbänken Schachspieler,
die die Gewalten in Kästchen setzen. Throne und Mächte.
Während die sinkende Sonne die Brunnen verkorkt, läßt der
Parkwächter alle Wolken platzen. Sto Gramm, der Bauer
rückt vor.

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