SCHWARZFIRNIS Poem by Marion Poschmann

SCHWARZFIRNIS

Jener von Harz umschlossene Park.
Seifenblasen und Mulm in der Lunge. Sepialuft
um Gehege, Erinnerung. Kragenbär, Tanzbär.
Felsen und Zwinger. „Mischa", rufen die Kinder. - Hat
jemand „Petz" gesagt? „Teddy"? - Bären sind Sohlengänger,
wie wir.

Gute Werke des Bären. Kleinkinder,
an der Kapuze geführt. Damen mit Sonnenschirmen
erkunden ihr Schattendasein. Wege voll Zapfen und Spinnen,
geflügelten Samen. Bernstein, bijou indiscret, heißt:
den Leuten mehr Wahrheiten sagen, als sie vertragen.
Wir sind Inklusen.

Die Ikonostase öffnet sich, es erscheinen
drei Bären. Blindpressung, Glimmergrund. Wir sind umgeben
von Bernsteinbäumen und -häusern, -fußbällen, -eulen.
Während Schwarzbären Zipfel von Licht in den Park ziehen,
weiße, zu Knochen geronnene Finsternis,
Licht.

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