Abbas Beydoun Poems

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1.
The Mail Of Steps

In the smallest room
there's a flicker of light.
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2.
The Distance Between Two Boats

Papers I find when rummaging through my
drawers never stop and when I think it's all over they
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3.
Dreams And Potatoes

They put the fish in the oven.
They pull dreams out of the earth.
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4.
Rooms

And I say goodbye to these stones
that have begun to ramble
and have blackened all at once,
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5.
metaphysisches syndrom


es wird niemanden geben, dem je zu ohren kommt, daß das verbrechen seine aura verloren hat. es wird sich jedoch von seinem metaphysischen syndrom befreien. es gibt keinen streit mehr mit gott um die leiche. es wird leicht vonstatten gehen wie ein spiel und keinen schandfleck hinterlassen. es wird nicht gelingen, eine bedeutung für die Hälfte des Körpers zu finden, doch das wird im raum stehen bleiben wie ein rätsel. im spiel finden wir vielleicht ein symbol mit abgetrennten beinen. im rudern wird uns eventuell ein ausschweifendes symbol einfallen. doch gott wird nicht antworten, die kraft wird plötzlich versagen, so wie die alarmanlagen versagen in dieser verwüsteten gegend, in der das elend manchmal spricht wie ein soldat und manchmal wie ein gott. all das wurde wahr, indem das körnchen glaube gesprengt wurde, mehr hat es nicht bedurft, um den himmel zu besetzen, sie wurden schnell vom gehorsam geheilt, und sie werden nichts tun, um gott zu retten.
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6.
Gegen Rimbauds Rat


Unablässig suche ich meine Blätter zusammen (der weißhaarige Valentin ist mit einer Rose glücklich) anstatt meinen Blumenstrauß aus dem Fenster zu werfen gegen Rimbauds Rat



Letztlich musst du signieren wie ein Mann, aufrichtig, bescheiden und vollkommen wie ein Knopf, und du musst sagen, dass der Abfall aus einem ganzen Leben nicht einmal eine Streichholzschachtel füllt. Trotz des vielen Wanderns haben wir nicht ein einziges Paar Schuhe abgenutzt



Weshalb sollte ich meine Karte einem Bettler geben. Pferdewagen beladen mit Blumen sind konserviert auf der Straße, und andere Kisten haben die Nacht über in riesigen Kühltruhen neben dem Fischlager gestanden



Selbst meine Signatur wirkt alt, obgleich ich mir soeben eine Wohltat erwiesen habe



Das Verlangen war stechend wie Äste, und als Straßenreiniger die erloschenen Blumensträuße aufhoben, konnte man sehen, dass sämtliche Stängel gebrochen waren, und dass dies alles vor Mitternacht geschehen war



Ich schaue meine vielen Briefe noch einmal durch. Erstaunlich, wie sich einige davon in Urkunden verwandeln. Vielleicht aufgrund der langen Misslaune und der Einsamkeit. Die Gültigkeit ist abgelaufen. Und gratis ist nicht einmal der Schlaf. Schulden entstehen aus jeder Liebesnacht. Der Schmerz ist ohne Preis, und du bemühst dich, ihn aus einem leblosen Gewissen zu begleichen



Mein Verlangen macht mich zu einer Nadelspitze. Doch nahezu kraftlos ist meine Signatur. Weshalb nimmst du auch den Schal deines Nachbarn mit auf Reisen. Letztlich musst du deinen Namen und deinen kranken Körper einhüllen, und du bist weder der Kutscher noch der alte Valentin, der die Karten ohnehin nicht genau prüft



Unablässig suche ich meine Blätter zusammen (der weißhaarige Valentin ist mit einer Rose glücklich) anstatt die Liebe aus dem Fenster zu werfen gegen Rimbauds Rat.
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7.
Winterzweige

Du schüttelst weißes Haar über die Blumen
oder sperrst eine Schlange ein
vom vergangenen Frühling
wir fragen nicht
wie viele Länder wir gegen Schuhe tauschten
wie viele Jahre gegen Gläser voll Tee
sollte dies ein Leben sein in einem Hotel
mit so vielen Zimmern, wie mir Tage zuteil sind
dann haben wir es verdorben durch langes Laufen
und Suppenflecken
wir fragen nicht, ob wir Verzweiflung anhäuften
oder Leben
im Holz
dennoch verbrauchten wir nicht unser gesamtes Blut
und auch nicht die Kraft unserer Füße
doch wir verkauften einen Vogel
aus einem früheren Leben
ebenso wird der Winter verkauft für Zweige
vielleicht vereist er mit seinen Blumen
in der Bibliothek der Träume
dennoch bestechen wir die Dämonen
mit Erinnerungen
die wir unseren Nachfahren wie Münzen überlassen
das Gemüt zappelt im Löffel
oder in einem Glas Tee im Salon
vielleicht riechen wir sauer eingelegtes Gemüse oder Wein
aus diesem Leben
das die Straßen füllt
und zustande kam durch die Münzen vieler anderer
leg hier einen Dirham nieder oder ein Glas
wenn du fürchtest, dass dein Geheimnis
in diesen Kopfschmerzen steckt
oder dass du ein Jahr für ein Glas verkaufst
das Vergessen wirkt langsam
im Inneren der Berge.
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8.
Eine Auster

Das Meer ist nicht hier, doch ist es auf dem faltenlos ausgebreiteten Laken. Es braucht kein Rauschen. Um zum Leben zu erwachen, verlangt es nach einem einzigen Atemzug auf offener Fläche, und sei es auf einem Streichholz. Das Meer ist nicht hier, doch Jodfelder entströmen dem Nabel der Finsternis, und wer eine Auster öffnet, wird niemals die Seele vergessen, die er einst verschlang und das Salz, das jeden Moment im Begriff ist, eine Seele einzuatmen
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9.
Ein Mann ohne Bürden


Ich betrete das Leben eines Menschen wie eine Straße. Ich orte die Schaufenster und Winkel. Verlasse ich sie, bleibt die Straße lang und finster hinter mir zurück, wie jene Ahnen, die mich stets aus der Ferne bewachen, ohne jede Eile, meine Geburt zu beschleunigen


Die drei Gipfel verschwinden hinter mir, und ich begegne in
jeder Kurve Menschen, von denen ich keine Gewissheit
erlange, doch wenn ich bemerke, dass ein Vogel auf die
andere Seite fliegt, halte ich es für eine Seltenheit in
dieser Gegend ohne Wind



Meist sind sie tot, doch können sie mich inspirieren. Ich
bin der, der nur zu leben versprach. Ich fange Erinnerungen
und Träume, pflüge sie erneut unter die kalte Erde, die ich
bewohne mit meiner Angst



Ich lebe an unterirdischen Quellen und an Wassern, von
meiner Geburt an gelb verfärbt. Seit mein Leben verschwand
an diesem Ort, folge ich den Zeichen der Jäger. Ich treffe
Fremde und wandle in dem Dunst, der ihr Leben begleitet.
Ich treibe kein falsches Spiel. Aber durch den Betrug eines
einzigen Mannes, hören sie vielleicht auf zu rennen in der
Angst, die ihr Leben begleitet. Vielleicht regen sich die
inneren Tore zum Meer, weil ein Mann, der nahezu lebte,
ohne Bürden erscheint, um unter ihnen geboren zu werden.
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10.
Hohle Stirnen


Sie stiegen aus den Kellern mit weißen Tüchern und sammelten sich an der Straße zum Meer


Wir wussten nicht, wer den stummen Befehl erteilt hatte, die Männer von den Frauen zu trennen und wer den Männern angeordnet hatte, auf der Küstenstraße den Kanonenrohren der fünf Panzer zu folgen



Die Menge war vollzählig, es fehlten nicht einmal die, die
niemals die Keller verlassen würden, und vielleicht gingen
sie jetzt in vorderster Reihe, da, wo die Tücher wedelten.
Liefen mit hohler Stirn, durch deren Gitter das Meer
glitzerte. Vielleicht sind dies die Fenster, aus denen die
Leere kein zweites Mal gesehen wird.
...

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