Hanane Aad

Hanane Aad Poems

The hand of the clock
is a second Nero
ordering the kingdom to be burnt.
The legions are defeated,
...

I place a necklace of poetry
around the neck of the moment,
and flee the limitations of time.
...

My eyes a den of amazement,
my smile the sceptre of hone
I myself a violin suspended
between the quivering soul
...

I am the Eternally Anxious One
Who will buy me certainty?
Where can I obtain the serenity of silence?
Who will build me kingdoms of quiet?
...

Der Staub riecht nach ewiger Ruhe.
Das Lied duftet nach Freiheit.
Hoffentlich rieche ich meine Freiheit
vor dem Tod.
Hoffentlich kann ich mein Lied singen,
bevor der Staub mich verschlingt.

Aus dem Arabischen von Andrea Heuser
...

Ich warf mein Gedächtnis in den Planeten.
Sein Schreien drang an mein Ohr als ein Schweigen,
das dröhnte, bis es schmerzte.
O mein Gedächtnis,
mein Ich, das sich umbrachte mit Licht,
mein ohne Schritte flüchtendes Leben!
Mein Gedächtnis,
ich werde mich an dich erinnern,
für dich beten,
ich werde dein Bild vollenden
und es an meinen Wimpern aufhängen,
gegenüber dem Schicksal, das auf meinen Lidern tanzt.

Aus dem Arabischen von Hans Hahn
...

Vor langer Zeit zerbrach mein Gesicht,
lange Zeit lebte ich ohne.
Ich konnte es nicht beweinen,
weil auch meine Augen zerbrochen waren.
Die Spiegel verstummten,
die Umrisse verblassten.
Mein Gesicht zerbrach,
die Erde bebte.
Mein Gesicht zerbrach,
mein Herz aber hörte, wie der Frost sich anschlich.
Es wollte keinen Widerstand leisten.
Es sagte: Zerbrich mich wie mein Gesicht,
als Funken aber versprühe mich dort,
wo Kälte herrscht, Dunkelheit und Gewalt.
Pflanze mich in die Wüste,
und sie wird Wunder.
Pflanze mich in die Wüste,
und der Sand gebiert Lilien und Jasmin.
Benetze den Saum meiner Wunde mit meinem Blut,
und ich werde Balsam.
Mit meinen Wunden werde ich Balsam.

Aus dem Arabischen von Andrea Heuser
...

Mein wahrer Stern
auf der Umlaufbahn der Seele,
dorthin wandere ich in der Früh',
dort lass ich den langen Zug meiner Müdigkeit ruhn.
Mein treuer, geheimer Stern,
er wartet auf mich
an den Gabelungen der Zeit,
auf der Startbahn des Sturms.
Mein wahrer Stern
auf der Umlaufbahn der Seele,
knieend flüstere ich in seiner Gegenwart,
sing' ich das Lied des Daseins,
tauche mein strömendes Herz
in des Daseins Meer.
Ich umarme die Illusion der Freiheit,
meine klaren Tränen waschen sie, bis rein sie erstrahlt.
Vielleicht rettet sie mich.
Vielleicht erhebt sie mich zu den Türmen der Gewissheit.

Aus dem Arabischen von Andrea Heuser
...

Der Zeiger der Uhr,
dieser zweite Nero,
befiehlt das Königreich in Brand zu setzen.
Die Legionen sind besiegt,
sie stolpern über die Tränen des Weges.
Der Drache Zeit
zerreisst die Unschuld,
er tötet das Blau.
Auf die reine Stirn
stürzt sich die Zeit,
entreisst ihr den Glanz.
Der Egoist glaubt,
der Große Gott gehöre ihm.
Die Anderen, alle anderen sind
Ungläubige,
Verrückte!
Er befiehlt sie zu töten.
...

Mit Poesie bestücke ich den Hals des Augenblicks,
ich entfliehe der Begrenztheit der Zeit.
An Bord des rätselhaften Horizonts
bekleide ich den Geist mit Licht.
Ich werfe in den brennenden Ofen
die Lava des Zweifels.
Mit dem Werkzeug der Geduld
bezähme ich die Hitze der Wüste.
Mit der Philosophie des Großmuts
erreiche ich die Kränze des Wohlstands.
Und am Gipfel einer öden Reise
umarme ich das Wunder des Überlebens.

Aus dem Arabischen von Hans Hahn
...

Mein Treffpunkt ist die Höhle des Staunens,
in meinem Lächeln liegt der Schutz des Zepters.
Ich bin eine Geige,
aufgehängt zwischen einer Seelenregung
und dem Pulsschlag der Saite.
Hebe mich auf deinen Händen
mit der Kraft des letzten Pfandes,
färbe mich mit deiner tiefroten
Sehnsucht.

Die saftigen Wiesen der Kindheit...
Fülle die Krüge des Moments
mit ewig fließendem Wein.
Lenke die Grenze meines Hafens
hin zur Legende.
Erschaffe für mein Antlitz
einen strahlenden Horizont.
Trage mich in deiner Brust
wie einen geheimen Genuss,
und nimm Zuflucht zu seinem Garten,
sooft dich die Sehnsucht bedrückt.
Verbirg mich in deinen Knochen
als ein Rätsel, das in der Legende erglüht,
als ein Frühling, der in deinen Adern ersteht.
Nimm mich hinein in deine Ruhe
bei jedem Tagesanbruch,
und trink vom Tau meiner Erinnerung.

Erhebe mich auf den Gipfel deines Wartens,
und zerschlage mit den Strahlen meiner Wimper
den Stolz der Härte.
Wasche mit der Süße meines Herzens
ein vernebeltes Universum.
Dort, warte dort auf mich,
an den Abenden der anderen Zeit,
wo neues Leben geformt wird.
Warte dort auf mich!

An den Ufern des Absoluten
Sollst du mich ganz umfangen
Singe mit mir ein Siegeslied
ob unseres Treffens seit ewig,
welches bewehrt ist
mit Freiheit, vermischt mit Gewissheit.

Aus dem Arabischen von Hans Hahn
...

Ich, die ewig Unruhige,
wer kauft mir Gewissheit?
Woher bekomme ich die Zuversicht des Schweigens?
Wer errichtet mir das Königreich der Ruhe?
Wie kann ich kosten vom Sieg übers Labyrinth?
Ich, die ewig Unruhige,
erwecke mich selbst an jedem Morgen
aus dem Schlaf der Kontinente,
rufe mich zurück vom Limit
ins pulsierende Leben.
Doch mein Herzschlag ist Verwirrung,
wie soll ich meinen Augenlidern
die Wohltat des Ruhens schenken?
In mir steckt ewige Unruhe,
wie soll ich mich begeben
zu den Feldern von Jasmin und Lavendel?
Ich, die ewig Unruhige,
wer leiht mir ein Geduldelixier?
Wie gelange ich zum Hafen,
wie werde ich klettern können
hinauf zu den Höhlen glücklichen Lächelns?
Ich, die ewig Unruhige,
wann verjage ich die Dunkelheit des Kosmos?
Wann trage ich die Seele in ihre Paradiesesgärten?
Wann spielt mir die Ewigkeit
die Melodie der Melodie
für die Ewigkeit der Ewigkeit?

Aus dem Arabischen von Hans Hahn
...

Ja, der Verstand hat in ihm seinen klugen Dichter.
Der Lichtspieler - Ist er der Meister? Ist er der Spieler mit dem Licht?
Oder hat er die Zeit nur mit einer Öllampe zu erhellen gewusst,
von der Sehnsucht bis zur Gewissheit
und durch die Umarmungen des Wissens?

Ritter der Relativität -
Er hat sie bezaubert und wurde verzaubert.
Er hat seinen Namen auf die Stirn der Zeit geritzt
mit dem edlen Meißel der Wissenschaft.
Mit der Mühsal der Suche nach der Suche.

Denker über die Entstehung der Welt,
Wächter des geistigen Erwachens.
Einst spielte er Violine,
heute spielt er auf den Saiten der Zeit.
Er sagt ohne zu sprechen: Ich habe die Zeit überholt.

Ja, der Verstand hat in ihm seinen klugen Dichter.
Er ist der Meister, der Lichtspieler, der Spieler mit dem Licht.
Der geschickte Spieler im Dienste des Lichtes.

Aus dem Arabischen von Andrea Heuser
...

I threw my memory into the planet
its cry crept back to my ears as silence
resounding till it pained me.
...

My face broke long ago.
For ages I lived without my face,
could not cry,
...

In the orbits of the soul
circles my true star.
That is where I wander at dawn,
...

Hanane Aad Biography

The poetess Hanane Aad was born in Lebanon in 1965. She studied journalism and communication at the University in Beirut and Paris. She began her career as a writer and presenter of political information on Free Lebanon Radio. Between 1996-1998 she worked as writer and presenter of political information for Voice of Lebanon Radio. Between 1995 and 2005 Aad worked as a journalist and literary critic for the Lebanese daily newspaper Al-Nahar, where she carried out a famous series of interviews with French-speaking personalities.)

The Best Poem Of Hanane Aad

Madness

The hand of the clock
is a second Nero
ordering the kingdom to be burnt.
The legions are defeated,
stumble over tears on their way.
The dragon Time
tears innocence apart,
assassinates the blue.
Time attacks
the pure forehead,
stealing its brilliance.
The egoist deems
great God his own,
the others -
all the others -
are blasphemous,
have gone crazy.
He orders their execution.

Translated by the authoress and John Wilmot

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