Anfangs, Schon Zuende Poem by Wolfgang Tietze

Anfangs, Schon Zuende

In der rechten Hand der Stift,
ein grauer Zettel,
das Hirn, der Raum, das Material, die Unsichtbarkeit:
die Zeit schreibt mich.
Ich schaue auf den Ring an meiner Linken;
auf dem Mittelfinger,
silbergefaßter Bernstein,
ich wende ihn mir zu, er glänzt
matt und weich, ich schaue hinein in ein tiefes,
trübklares Honig-Orangebraun-Harz,
es wärmt die Zeit.
Ich drehe die Hand und schaue auf die Innenfläche;
Haut, kleine und größere Falten,
Haut, Furchen, drei, vier Linien könnte ich lesen aus dem Lehrbuch, lasse es aber.
Ich denke an ein Bild von Douglas Gordon,
das ich fand: schwarz-weiß, hell gespreizt eine Hand,
in der Mitte der Handfläche ein schwarzes Loch wie von einem Schuß; Timeline.

POET'S NOTES ABOUT THE POEM
out of the book: 'Mit Chor in die Chora. Der Kelch der blauen Mandorla', Lulu Press 2022
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