Hauch Poem by Wolfgang Tietze

Hauch

Worte, die mein Fleisch durchstoßen
auf ihrem Weg jenseits der Sterne,
niemand kann sie mich lehren,
sie sagten „Bewußtsein",
doch eines Tages,
plötzlich,
war ich heimatlos
in der Wüste um gewortete Dinge,
hin- und herflirrend wie eine Ameise
zwischen Erkenntnis und Namen
klopfte ich an ein abgebrochenes Stück Holz
um Antwort und berührte das Moos, es war warm,
und ich nannte die Zeit warm,
um dem Leben zu glauben und nicht dem Begriff,
schließlich, es gab auch Sternmoos
und Materie, das Eisen
in meinen Zellen kam von dort, weither,
und ich lernte neu, eine Erde,
die sich im Blutkreislauf ins Gehirn hebt,
auszusprechen von einer Handvoll her,
in die Luft eines Gedankens geworfen
wie eine Pirouette,
ja, so denke ich
und kaue oder taste oder was immer,
an diesem Holz,
hin und her und hin und her,
nicht wie ein Pendel, das kenne ich auch,
sondern im Hauch des Windes,
der die Blumen und Schatten kennt,
unbeschuht natürlich,
mit Mikro- und Teleskop.
Weiterlernen will ich,
wie ein verspätetes Kind,
in der Not die Fibrillen voll Turmalinkiesel
und einem Gedicht von Blake.

POET'S NOTES ABOUT THE POEM
my first published poem, 'Zwielicht' 2014, Saturn, now on Lulu Press 2020
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