Bacchus Und Cythere Poem by Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Bacchus Und Cythere

Soll ich trinken, soll ich küssen?
Hier winkt Bacchus, dort Cythere,
Bacchus mit gesetzten Mienen,
Und Cythere mit verliebten.
Bacchus zeigt mir seine Reben,
Seht, sie sinken schwer von Trauben!
Aber seht nur, dort im Schatten,
Unter Reben, liegt ein Mädchen!
Seht, es schläft und lächelt schlafend,
O, wie süß mag es wohl träumen!
Seht, wie reizend liegt das Mädchen:
Um den weißen, regen Busen
Hangen schwarze, reife Trauben;
Um die rabenschwarzen Locken
Blühen schöne, gold'ne Blumen! –
Weingott, winke nur nicht länger,
Denn ich muss erst bei dem Mädchen
Unter deinen Trauben schlummern!

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