Das Geheimnis der Gebete Poem by Luljeta Lleshanaku

Das Geheimnis der Gebete

In meiner Familie
wurde versteckt gebetet,
mit leiser Stimme, die rote Nase unter der Decke,
fast Geflüster,
mit einem Seufzer am Anfang und am Ende,
dünn und sauber wie eine Mullbinde.

Rund ums Haus
gab es nur eine Leiter, um aufs Dach zu steigen,
aus Holz, das ganze Jahr gegen die Wand gelehnt,
zur Reparatur der Ziegel im August, vor den Regenfällen.
Anstelle der Engel
stiegen Männer auf und ab,
denen der Ischias weh tat.

Sie beteten, Aug in Aug mit Ihm,
wie bei einem Kreuzwegsabkommen,
in dem sie um Aufschub des Stichtages ansuchten.
sie waren nämlich Nachkommen von Esau,
gesegnet mit dem einzigen, das von Jakob übrig war,
- dem Schwert.

Bei mir daheim
galt das Gebet als eine Schwäche,
die man nicht erwähnte,
ebenso wenig
wie das Miteinanderschlafen
Und genauso
wie das Miteinanderschlafen
profitierte es von des Körpers furchtsamer Nacht

COMMENTS OF THE POEM
READ THIS POEM IN OTHER LANGUAGES
Close
Error Success