Sommergesang Poem by Paul Gerhardt

Sommergesang



Geh aus, mein Herz, und suche Freud
in dieser lieben Sommerzeit
and deines Gottes Gaben;
schau and der schönen Gärten Zier
und siehe, wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben.

Die Bäume stehen voller Laub,
das Erdreich bedecket seinen Staub
mit einem grünen Kleide;
Narzissen und die Tulipan,
die ziehen sich viel schöner an
denn Salomons Seide.

Die Lerche schwingt sich in die Luft,
das Täublein fleugt aus seiner Kluft
und macht sich in die Wälder;
die hochbegabte Nachtigall
ergötzt und füllt mit ihrem Schall
Berg, Hügel, Tal und Felder.

Die Glucke führt ihr Völklein aus,
der Storch baut und bewohnt sein Haus
das Schwäblein speist die Jungen,
Der schnelle Hirsch, das leichte Reh
ist froh und kommt aus seiner Höh
ins tiefe Gras gesprungen.

Die unverdroßene Bienenschar
zeucht hin und her, sucht hier und dar
ihr edle Honigspeise;
des süßen Weinstocks starker Saft
gewinnt täglich neue Kraft
in seinem schwachen Reife.

Der Weizen wächtet mit Gewalt,
darüber jauchzet jung und alt
und rühmt die große Güte
des, der so überflüssig labt
und mit so manchem Gut begabt
das menschliche Gemüte.

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