ABDRÜCKE SCHNEEBEDECKTER LIPPEN Poem by SIGITAS GEDA

ABDRÜCKE SCHNEEBEDECKTER LIPPEN

Krähen in reifbedeckten Birken, Pferde, irgendwie fischartig.
Gottheiten der Himmelsgewässer und Schnee, Schnee, der mir
vom weißen Kopf fällt.
Der Schnee so weiß, und Stimmen der Krähen, so auch der
Mensch - wenigstens fünf Zeichen geben.
Und die Träne? Hat jemand über die Tränen geschrieben, über
die, die es gar nicht gibt?
Alter Spiegel / mit den Füßen zu treten, fange den Wind auf dem
Felde, fange den Wind.
Wie das Glas gemacht wird, haben die Leute wohl in Alt-Babylon
besser als wir gewusst.
Wenn man diese Grenze erreicht hat, mit dem Tod muss man
alles bezahlen, mit dem Tod, mit der alten Todesstarre in
den goldenen Himmelsfeldern.
Schnee und Schnee mir vom weißen Kopf, es ist zu besiegeln,
doch nicht mit dem Pferdehuf, sondern mit dem blutigen
Säbelchen.
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Etwas Grünes wächst mir im Kopfe, so viel Schnee, keiner kann fahren,
so viel Schnee, dass keiner mehr fahren kann.
Es wachsen Nägel und Haare dem einsamen Menschen so
schrecklich schnell, er kehrt in die Hornwelt zurück.
Wurzeln, Wurzelgrün, woraus die Flamme der Blätter hochspringt.
Zwei rote Kinder und zwei grüne Blätter - wo liegt der Unterschied?
Ob Sommer, ob Winter, Fische, groß und breitmäulig, also ob sie
bereit wären, die Welt zu verschlingen.
Sonne, die so schön und gelb meinen alternden Kopf wärmt.
SommerSchneeWasser - drei unvergeßliche Farben.
SchwarzWeißHell - jemand hat in der Welt gestönt.
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Ein Engel geht, und es rascheln die grauen Fittiche, und der
Norden fließt irgendwo mit der Sonne zusammen, einsam
schreitet Rodin in Rohlederschuhen Richtung Paris durch
das neblige Tal, grüne Schildkröte ihm hinterher.

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