Synapsenkongress Poem by Floy Dy Ra Aka Floyd Floydson

Synapsenkongress

Rating: 5.0

Wenn ich nachdenke
denke ich nach dem Denken
noch nach
z. B. über das, was mich zum
Nachdenken brachte
oder erinnerte
Erinnerungen
oder reflektierte
über Gedachtes
dachte Gedachtes
neu zusammen
spiegelte ohne Spiegel
hörte meinen Gedanken zu
erkannte die Veränderung
im Abstand
auch die Spiegelverkehrtheit
dachte manchmal sogar
über das Denken selbst nach.

Die Perspektive verändert sich
die Erinnerung auch
kaum ein Zeugnis des Erinnerten
bleibt wahr
als ob ein Filter Zeit und Abstand
vermischt
Erzählbares wird zu Anekdoten
Unerzähltes zum magischen Quell
Wirklichkeit erwacht im Traum
Traum verschläft die Realität
der Focus vergrößert den Raum
die Unschärfe belebt die Phantasie.

Geschichten erzählen sich selbst
Münder gebähren Stimmen
Laute malen leise
Gedichte reimen den Laut
leise schleicht die Erkenntnis
prüfend von Wort zu Wort
Vergessen verschlingt alles
doch nichts geht verloren
noch nichtmal das Nichts
denn, wenn ich nachdenke
und so den Sinn lenke
und nicht verrenke
denke ich nach
denke ich nach dem Denken
noch nach
z. B. über das, was ich
verschenke
das, was mich zum Nachdenken
brachte - manchmal sachte lachte
und wie eine Souffleuse den Text kannte
als ich mich auf der Bühne
des Lebens verrannte.

Wenn ich nachdenke
denke ich - also bin ich
wenn ich zuhöre lausche ich
also habe den Fokus im Ohr
ein Brennglas auf dem Trommelfell
bedacht es nicht zu verbrennen
durch zuviel konzentriertes Licht
taub zu werden oder blind
durch den Anblick des Wahren
geblendet vom Reinen
dem Gedanken an sich
doch auch wenn ich übers
Nachdenken nachdenke
den Gedanken
sieht man nicht.

Alle Rechte vorbehalten
© Floy Dy Ra,12.08.2019

Monday, August 12, 2019
Topic(s) of this poem: thinking ,thoughts
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