VORGESCHICHTE (I) Poem by José Emilio Pacheco

VORGESCHICHTE (I)

Auf die Wände dieser Höhle
male ich den Hirsch,
um mich seines Fleisches zu bemächtigen,
um er zu sein,
damit seine Kraft und Leichtfüßigkeit mir gehören
und ich zum Ersten werde
unter den Jägern des Stammes.

In diesem Hain
verherrliche ich die Kräfte, die ich nicht verstehe.
Ich erfinde Gott
nach dem Ebenbild des Großen Vaters, der ich
mit uneingeschränkter Macht über den Stamm sein will.

Auf diesen Ziegel
zeichne ich die Anfangsbuchstaben,
das Alphabet, mit dem ich in Symbolen die Welt einnehme.
Das T ist der Turm, von dort aus herrsche und bewache ich.
Das M ist das unbekannte und gefürchtete Meer.

Dank dir, von meiner Hand gezeichnetes Alphabet,
wird es nur einen Gott geben: meinen.
Und er wird keine anderen Götter dulden.
Nur eine Wahrheit: meine.
Und wer sich ihr widersetzt, erhält seine Strafe.

Es wird Hierarchien geben, Gedächtnis, Gesetz:
mein Gesetz: das Gesetz des Stärkeren,
damit meine Macht über die Welt für immer währt

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