DAS ALTE HAUS Poem by Erika Burkart

DAS ALTE HAUS

Jahr um Jahr lernen
sich nicht zu fürchten
vor toten Winkeln.
Hochsitz der Stürme unter dem Dach:
Ziegelzelt, Balkengefüge,
in der Dämmerung eines
andern Jahrhunderts,

Im Schlupf in der Winde versteckt
Schuhe, Scherben,
Lumpen der Andern, die man nicht kannte,
Namenlose, sie gingen
voraus aus dem Haus
im letzten Bett durch die Klostertür.

Verschollen Arachne
zwischen Wetter- und Innenfenster,
Sichtbarwerden zerfetzter Fäden,
baumelt im Zugwind
festgezurrt die vergessene Beute.

Treppenhaus Turm der Schatten -
halbes Licht
findet mich auf ausgetretenen Stufen
bei Plastiktaschen voll Spaltholz,
erst wenn die Stube sich aufwärmt,
Bücherhöhle um einen Ofen,
der jede Stunde sein Futter will,
versuchen, die hausen,
zu wohnen.

Fenster kreuz - Fadenkreuz - Kreuz;
von Sprosse zu Sprosse der Mond
in Konstellationen zu Bäumen,
die leben in andern Bezügen, nachts,
während die Mäuse raspeln im Grus,
ein Ziegel vom Dach rutscht, aufschlägt -
die Stille danach mir bang macht.
Es ist die Angst,
nicht mehr zu erwachen,
ich schlafe, aber der Traum ist wach.

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