Flowers - Blumen (English And German) Poem by Paul Hartal

Flowers - Blumen (English And German)



People who love flowers
Cannot be bad
Says the proverb.
 
But take the insight
With a grain of salt
For malignant hands
Can turn flowers
Into graceless means
Of lies and deception.
 
During World War II
The National Socialists
Perfected the dark art
Of deceit by exploiting
The beauty of nature
To disguise and shroud
Their fiendish goals
Of ruin and destruction.
 
The skies darkened then
Even in the sunshine
Violets trembled
And forget-me-nots
Whispered worries
Wobbling in the wind.
 
Sixty km north of Prague
A barbed wire fence
Above the camp gate
Of Terezin the sign said
Arbeit macht frei
 
Here the Nazis set up
The model ghetto
Theresienstadt where
Work made the inmates
Free and they could plant
Colourful flowers.
 
Buds of starvation
Blossoms of death.
 
Do not worry
The daffodils said.
 
This is a friendly place
The hyacinths sighed.
 
Do not revolt
The roses rustled.
 
Yet the daisies shuddered
And forget-me-nots
Whispered worries
Wobbling in the wind.
 
On the roads of Galicia
Between Lublin and Lvov
In east Poland behind
The barbed wire fences
Of  Belzec geranium pots
Lined the path
To the gas chambers.
 
Buds of starvation
Blossoms of death.
 
The skies darkened then
Even in the sunshine
Violets trembled
And forget-me-nots
Whispered worries
Wobbling in the wind.
 

 
Blumen

Menschen, die Blumen lieben,
können nicht schlecht sein,
sagt man.
 
Verlass dich
nicht darauf,
da böse Hände
Blumen schamlos
in ein Mittel von
Lug und Trug verwandeln.
 
Im II. Weltkrieg
haben die Nazis
die schwarze Kunst der Täuschung
verfeinert, indem sie
die Schönheit der Natur ausbeuteten,
um ihre teuflischen Ziele
von Zerstörung und Ruin
zu verschleiern und verbergen.
 
Der Himmel verdunkelte sich damals
sogar bei Sonnenschein,
die Veilchen zitterten,
und das Vergissmeinnicht
flüsterte Sorgen
flatternd im Wind.
 
Sechzig km nördlich von Prag
stand über einem Stacheldrahtzaun
am Tor des Todeslagers
in Terezin
Arbeit macht frei.
 
Hier haben die Nazis
das Vorzeigeghetto
Theresienstadt errichtet, wo
Arbeit die Gefangenen
frei machte, und sie
bunte Blumen anbauen konnten.
 
Knospen des Verhungerns,
Blüten des Todes.
 
Sorgt euch nicht,
sagten die Narzissen.
 
Das ist ein freundlicher Ort,
seufzten die Hyazinthen.
 
Nicht revoltieren,
rasselten die Rosen.
 
Doch die Gänseblümchen erschauderten,
und das Vergissmeinnicht
flüsterte Sorgen
flatternd im Wind.
 
Auf den Strassen Galiziens
zwischen Lublin und Lemberg
im Osten Polens
hinter dem Stacheldrahtzaun
von Belzec haben Geranientöpfe
den Weg gesäumt
zu den Gaskammern.
 
Knospen des Verhungerns,
Blüten des Todes.
 
Der Himmel verdunkelte sich damals
sogar bei Sonnenschein,
die Veilchen zitterten,
und das Vergissmeinnicht
flüsterte Sorgen
flatternd im Wind.
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Blumen

von Paul Hartal
übersetzt v. Renée von Paschen
 

Sunday, January 15, 2017
Topic(s) of this poem: evil,flowers,holocaust,war
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