ROTVERSCHIEBUNG (II) - [Wenn J. ins Englische wechselt] Poem by ALEXANDER SKIDAN

ROTVERSCHIEBUNG (II) - [Wenn J. ins Englische wechselt]


Wenn J. ins Englische wechselt, überträgt sie sich buchstäblich, wie
eine Durchschrift, von der eigenen verschwimmenden Gestalt, in
der sie sich, möchte man meinen, eingelebt hat.

Die Rede wandelt sich, wird unnachgiebiger, trockener; gebieterische
Töne von Zügellosigkeit erklingen darin, anziehende und abstoßende
Kräfte, die in irgendein Vakuum drängen.

Sie scheint sich zu entfernen und aus dieser Distanz heraus beherrscht sie sich.

Den Mund gefügt zu einem selbstgenügsamen Pleonasmus.

Geschlossen zu einem unnahbaren Idiom.

Versiegelt mit lateinischer Schrift.

Geschlossenheit, die in unermessliche Fremdheit wechselt, berauscht genauso, wie andere ein winziges Muttermal oder eine Narbe auf dem Schulterblatt.

Oder leichte Asymmetrie der Züge.

Ich fetischisiere die Stimme.

Ihrem Stamm wachsen Wurzeln nach unten, in den Abgrund der Kehle, den Sog der Speiseröhre, den Bauchstall, in babylonische Krippen der Hurerei, wo das Ertrinken hemmungslos ist.

Dabei nähere ich mich ihr immer mehr an.
Hypnotisierende Verbundenheit.

Just say it.

Sie bereitet mir Vergnügen - mit fremden Zungen, denen ich kaum hinterher komme, bemerke wie ich mir selbst Fremdland werde.

Übersetz doch.

Dieses Vergnügen fängt an, immer häufiger schmerzhaft zu werden

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