Brennt, Paris und Vietnam Poem by ADAM WIEDEMANN

Brennt, Paris und Vietnam

Das Gedächtnis der Menschheit gleicht dem der Wände.
Man hat sehr viel getan, um gewisse Momente
nicht zu vergessen; alle waren sie wertvoll.

Ein Buch zu verbrennen ist vermutlich schlimmer,
als in der Zeitung zu schmökern. Und seine Kippe
raucht man am besten in der Kirche am Altar. Einst

trat eine Ziege vor den König; daran erinnern wir uns noch,
denn Furcht gebiert Herrscher, Wollust Knechte. Jeder Tritt,
den wir kassieren, prägt sich uns unauslöschlich ein.

Dank des Kondoms ficken wir heutzutage völlig umsonst,
selbst wenn wir mit Negern ins Bett gehen. Wie ein Wind
durchweht uns das Hier und das Jetzt. Weißt du was?

Wir gehen gleich zum Knutschen in die Synagoge.

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