Revolutionen Poem by Wolfgang Steinmann

Revolutionen

Noch ehe der Mensch seinen Fuss hob, zu steigen
Herunter zur Erde, am Himmel er stand.
Und Gott sah ihn dort und gab ihm zu eigen
Die Buchstaben alle als Werkzeug zur Hand.

Der Mensch hat sie alle gedreht und gedrechselt,
In Rom und Athen, in Frankreich, in England,
Hat Wissen erreicht, hat die Worte gewechselt,
Und manches der Worte Wirklichkeit fand.

Doch siehe! Ein steter Drang treibt sein Sinnen,
Obwohl er nun alt, er habe noch Zeit,
Sein Suchen mit neuer Kraft zu beginnen,
Denn er sei ja von Gottes Wort noch so weit.

Die Völker, sie kamen, und Völker versanken,
Im Zenith ihrer Kräfte wussten sie schon:
Ihr Rüstwerk war schwach und sie sahen es wanken,
Und mählich verloren sie Herrschaft und Thron.

Das Wort wird sich zeigen, so sagst du, am Ende,
Was Gott hat gewollt, dass der Mensch einstens sei.
- Wenn der Tag ist gekommen, wir wissen die Wende:
Fällt vom Herzen die Fessel, geht der Atem so frei.

(nach Matthew Arnold: Revolutions)

This is a translation of the poem Revolutions by Matthew Arnold
Thursday, January 14, 2016
Topic(s) of this poem: politics,change
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