Riecht schwer nach Luxus - in Wahrheit ist es die Pest Poem by Andrew Duncan

Riecht schwer nach Luxus - in Wahrheit ist es die Pest

Er bittet um eine erfreuliche Aussicht, er bittet um Nadeln.
Er bittet um Kleingeld, er bittet um einen Kanten Brot.

Er bittet darum, nicht beobachtet zu werden. Er bittet
um eine Tüte Süßigkeiten, um Risse in den Planken. Er bittet
um die Aufbewahrung von Singles in Schuhkartons und um einen Amstrad Word Processor mit einem ZX81-Chip.

Er bittet um ein Hemd vom Camden Lock Market und um ein Paar alte Schuhe.
Er wirbt um Unterstützung, Aficionados und Trittbrettfahrer.

Er bittet um einen Sack Äpfel und einen Sack Zwiebeln.
Um einen Busfahrschein nach High Barnet und um Erfolg bei Streitereien.

Er hamstert ohne jede Scham.
Wer also bringt uns jetzt zum Lachen, wer
wird bleich, wenn er die Rechnung sieht?
Wer frißt die eigene Scheiße?

Er bittet um Milch und Tee oder um feine gelbe Leinenwäsche.
Er bittet um das Angebrannte in der Pfanne
und um die volle Bockbier-Dröhnung.

Er erbittet dringend das ihm gemäße Renommee,
er bittet um ein Hemd und um die Löcher darin.
Er begehrt fette Verpflegung. Er legt die
Verlautbarungen für die Titelseite fest.

Er bittet um Alufolie als hautenge Arbeitskleidung.
Er bittet um Türpfosten, sobald er einen sieht.
Er schnappt sich mehr als er übrig lässt.
Er fordert ein Ohr für sein enormes Wissen.

Er bittet um ein Plätzchen, dies- und jenseitig zugleich.
Er bittet um einen Knopf für seinen Mantel.
Er bittet darum, krank zu sein, wenn er sich wohlfühlt.
Er bittet bei Gelegenheit um Butter für die heißen Linsen.

Er bittet um einen Übermantel, am Ärmel schon ein wenig ausgefranst,
und um Risse an den Taschen und am Saum.
Er bittet um Durchlass für Wasser, das sich schlängelt
unter vielen großen Schlehenbüschen.

Er bittet um einen Sitz im Vorstand und darum, in die Beratungen eingebunden zu sein.
Er bittet um Sachverstand und um eine gesunde Gier.
Er hat seine Fakten gerne weich, seine
diversen Datensätze geordnet zu einem großen Ganzen.

Er hofft von etwas, es sei nichts.
Er verhökert Hehlerware und das Hohle in der Hand.

Kohle für Gsälz. Gott vergelt's. Mach mich an. Voll auf die Zwölf.
Kannitverstan. Ein mittelfristiger Plan. Da wär ich ihr Mann.
Zwei Zeiger und ein kleiner Schwengel. Bleib deinen Süßigkeiten treu. Mehr als ein Rupfen
und doch noch kein Schnupfen. Acht Scheiben bestes Bauernbrot. Spar ein paar Mark.
Penner mit festem Gehalt. Vom gütigen Adel bestallt. Strafvorbehalt.

Solidarisch arbeitslos, kein Grund, sich aufzuregen. Auf freiem Fuß, Kopf
aufs Schafott. Du hast es geschafft, hau tüchtig auf die Kacke.
Selbstwahrnehmung unauffällig. Eigenwilliger Rächer.
Fledderbarer Versager. Ausgebrannte Avantgarde.
Lizensiert für Apathie. Was macht die heutige Wohnung
so modern? Die rein dekorativen Leutchen.
Nein, Sophia, wir müssen warten, bis das Meer sich wieder füllt.
Dampfblase. Klebt an der Pfanne. Rillen im Metall.

Bedenken an der Kasse. Quatsch! Bezüglich der Masche. Nicht mit Reizen geizen.
Niemals vertraue dem Tau. Schlampen in heller Erregung.Schnitzer aus der Sickergrube. Die Selbsternannten aus dem Altbekannten.
Schlitzer bis zum Knochen. Ruhig auch mal zuhause kochen. Keiner kann auf Gothic pochen.
Die Typen am Schalter schleusen dich durch wie Geschmeiß.
Mach deine Hirnis klar, acht Unzen im Jahr. Endreinigung
im Preis enthalten. Strohhalm im Haufen, Spielschein abgelaufen.
Heu anstatt Draht, und Ginster für den Winter. Ohne Fleiß
kein Preis. Ein gewaltiger Tollpatsch aus den Midlands.
Mouse Soup in der Flesh Hovel Lane. Klappe für Arme, de beaux draps.
Zieh deine Sonntagssachen an und schreib ein Gedicht. Sammle Treibstoff für den Wasserkocher.

Alter Bärbeiß. Nichts für ungut, Nachsicht tut not. Ein kleines Vermögen,
gedeihlich und keusch. Trübe Brühe vom Fass.
Am kurzen Bogen des Himmelszelts errichten wir die Trutzburg der Trägheit.

Im Rawheel Café, wo Kläger zu Mandanten werden.
Im Kaffee geriebene Zichorie,
der breite kurdische Akzent der Kellnerin,
er überforderte das prinzipielle Wohlwollen, bedrohte die Behaglichkeit.
Reden kostete nicht viel und Leutseligkeit füllte den Magen.

Übersetzung aus dem Englischen von Ulf Stolterfoht

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