WENN GROSSE SEELEN WEGGEHEN Poem by DRAGAN JOVANOVIĆ DANILOV

WENN GROSSE SEELEN WEGGEHEN

Dieser Tag versucht blindlings seiner Enge
zu entkommen, der Form, die ihm gegeben wurde.
Dieses Schweigen kreuzigt einen.
Wie der Wind, der auf einmal seine Richtung ändert,
kommt die Zeit, in der es nicht mehr möglich sein wird,
die Hoffnung zu ermessen; denn die großen Seelen werden weggehen,
und am anderen Ende der Welt werden keine neuen geboren.

Wenn große Seelen weggehen, ist das wie wenn
in einem dichten Wald Bäume gefällt werden;
das hier könnte das Ende der Welt sein, denke ich,
denn ihr Ausatmen verursacht Lawinen und Bergrutsch.
Die Seelen, die uns gewärmt haben und die wir geliebt haben,
wo leben sie jetzt? Könnten sie uns für einen Moment
besuchen, würden sie, ich weiß, unsere Gesichter
mit schauerlichen Briefen aus unausgesprochenen Worten bedecken.

Wenn große Seelen sterben, dann tosen sie durch uns
wie der Wind - sodass sie sich von uns verabschieden, und wir
können ihnen nicht sagen, wer wir sind, solange wir unsere Herzen
nicht der dunklen Nacht geöffnet haben, in der das Rauschen des Laubs
in ein Tosen übergeht, das selbst die Toten nicht kennen.
Wenn die großen Seelen fort sind, wenn sie wie eine Welle
zum Meer zurückkehren und jede Finsternis für uns erhellen,
wird das Laub erzittern und Worte aussprechen,
die man nicht vergisst; und alles wird sich bewahrheiten.

Denn es ist eine Lüge, dass tote Münder nicht sprechen: die Toten
hören nicht auf zu erzählen und exhumieren sich selbst -
auf dieser Klippe, wo der Wind die Fichten wiegt,
die sich über den Abgrund neigen, höre ich ihre Stimmen.
Sie werden uns mit ihrem Gedächtnis ausmessen
und zu einer vernünftigen Antwort zurückbringen.
Die Flocken werden herunter stöbern, um zu bestimmen,
was weiß ist und was nicht; mit dem Urteilsspruch
wird uns der Tagesanbruch versöhnen, und wir werden den
allmächtigen Tag abwarten, der die Geschichte ohne Wärme fortsetzen wird.

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