Zwei Inseln Poem by JUAN VICENTE PIQUERAS

Zwei Inseln

Ich mache kein Leben aus mir. Wenn ich allein bin,
mache ich kein Leben aus mir. Ich brauche Dich
in jedem Augenblick, immer, selbst dann,
wenn ich weder weiß, wer Du bist, noch wo,
noch was Du von mir willst. Wenn ich allein bin
fühle ich mich in schlechter Gesellschaft.
Ich kann kein Leben aus meiner Einsamkeit machen.
Aber ich verstehe auch nicht, nicht einsam zu sein.
Ich weiß nicht von mir ohne Dich. Ich brauche Dich
so sehr wie ich Dich fürchte. Ich liebe Deine Hände,
vielleicht, weil sie nicht da sind. Ich liebe den offenen
Abgrund zwischen uns (was ist 'Wir'?),
dass wir nicht existieren. Ich suche ein anderes Pronomen,
dass weder Du noch Ich ist, wir, niemand,
eine Art Di oder Uch, von Deiner Art,
aus Mogador, um ein Schiff aus
Holz und Hinterhalt zu schnitzen,
wohin wir fliehen, zusammen, einander begehrend.

Wir sind zwei Inseln, liegen einander gegenüber,
und lieben das Meer, das uns trennt und eint.

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