Der Waldweg Poem by ALES RASANAU

Der Waldweg

Chwedarka der Bärtige und ich fahren mit einem
Fuhrwerk auf dem uralten Waldweg.

Knotige Wurzeln treten aus der Erde wie jeman
des Schreie und Vorwürfe.

Chwedarka der Bärtige erzählt, was alles hier vor
Jahrhunderten geschah:
wie Menschen bedrängt wurden von Menschen,
wie Menschen beraubt wurden von Menschen,
wie Menschen von Menschen getötet wurden...

Ich weiß, sagt er, noch das wenigste, aber alles,
was hier war, kommt haarklein heraus beim Gericht,
bei jenem Schreckensgericht, wo die menschlichen
Seelen gewogen werden.

Es bitten uns, daß wir sie mitnehmen, die wir ein
holen: Männer, junge Männer, Jünglinge, Halbwüch
sige, Frauen, Alte - und wir nehmen sie mit, denn
alle, wer auch immer ist auf diesem Weg, sind uns
nicht Fremde mehr, nicht andere, unsere schon
sind sie in gewisser Weise.

Das Fuhrwerk schwankt über den Sand, es holpert
über die Wurzelballen,
Chwedarka der Bärtige rührt die Zügel und treibt
das Pferd an...
Eng zusammengerückt, fahren wir mit der ganzen
Gesellschaft auf dem uralten Waldweg, dem
menschlichen!... - fahren zum Jüngsten Gericht.

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