Das Geschenk der Patin Poem by ALES RASANAU

Das Geschenk der Patin

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Die Patin gibt mir ihr Geschenk.
Es ist ein Spiegel. Ich versuche mich in
ihm zu sehen, aber vergebens: Seine Fläche
sieht so gefurcht aus und undurchsichtig,
als blickte man in jemandes Hand.

„Gott lebt in ihm,' sagt die Patin. „Und
irgendwann wirst du ihn sehen ...'

Es kommt vor, daß der Spiegel klarer wird, die
Furchen sich glätten, - dann bekomme ich einen flie-
enden Vogel zu sehen oder menschliche Gestalten
oder die Konturen seltsamer Gegenstände...

Ich verliere mich in Vermutungen: Vielleicht sehe
ich Gott bereits und weiß nur nicht, daß er es ist?

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