Die Macht des Wortes Poem by BIRK ROHELEND

Die Macht des Wortes

Mama hat Papa
schon seit Monaten gebeten:
„sei so gut, streich doch die Stühle."
das waren so viereckige Hocker
mit einem Loch
die Farbe blätterte immer mehr ab
versaute die Kleider
Mama musste alles immer doppelt waschen

Oma kam zu Besuch
sah die Stühle und pflaumte Papa an:
„wenn sie bis morgen nicht gestrichen sind,
werf ich sie aus dem Fenster!"
ich stellte mir gespannt
den Flug der roten Hocker vor
ihren todesverächtlichen Tauchgang
aus dem vierten Stock
gesehen hab ich ihn leider nie

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