All diese Jahre langweilte
ich mich. Ich hielt den Holzscheit
während er sägte. Ich hielt
das Massband während er die Entfernungen
abmass oder dünne Latten
in die Gemüsebeete steckte, Reihe um
Reihe mit Rüben, die ich dann (gelangweilt)
jätete. Oder ich sass im Auto
auf dem Rücksitz, oder gelangweilt im Boot,
sass und sass, während er im Bug sass
oder im Heck und die Richtung bestimmte. Eigentlich
kann ich es nicht Langeweile nennen, denn ich durfte
ja so viel sehen, mich mit den Einzelheiten
beschäftigen. Kurzsichtig. Die gebleichten Ruder,
das verschnörkelte Muster der Sitzbezüge.
Die lössigen Erdklumpen, die porösen
Höhlen roter Felsen mit ihren Lavaspuren,
die Wedel der Seefarne, die schwarzen und später
die grauen Stoppeln in seinem Nacken.
Manchmal pfiff er ein Lied und manchmal
pfiff ich. Der ermüdende Rhythmus
der Wiederholung, wieder und wieder, das Holz
zu holen, die Teller
zu waschen. Solche Kleinigkeiten. Tiere
verbringen ihr Leben mit so was,
schleppen Sandkörner aus ihren Tunneln,
vergraben Beeren in ihren Baus. All das
zeigte er mir und ich durfte die Schwielen
auf seinen Händen sehen, den Dreck unter
seinen Nägeln. Warum erscheint das alles heute
erfreulicher, obwohl es doch viel öfter regnete,
als ob die Vögel gesungen hätten?
Ich konnte es kaum erwarten,
dieser Hölle zu entkommen - überall
nur nicht hier! Aber vielleicht macht
Langeweile glücklich. Beweisen das nicht
die Hunde und Siebenschläfer? Ich mich langweilen?
Dafür weiss ich heute zu viel.
Heute weiss ich das.
(nach Maragret Atwood: Bored)