LEBEN MIT DER BÄRIN Poem by SIGITAS GEDA

LEBEN MIT DER BÄRIN

Auf dem Berg weiße Perlen, Roggen blüht im Herbst, und dunkel
dein Haar - den Gott zu fangen.
Wie dem Blatt einer Tulpenblüte - rötlich mitten im Winter -
dem Mann fällt es schwerer, ein Kind aufzuziehen, denn
mit dem Säbel zu kämpfen.
Im Atem des kleinen Kindes, im Bauch eines Mädchens - das künftige
Leben, eine Alte sitzt dort am Feldrand auf einem Stein.
Gott, Gott am Haar oder an einem Fittich zu fassen,- nie wirst du
einschlafen können im Holzverschlag an der Wand.
Irgendwo wird ständig gewogen, es neigt sich die riesige Waage,
meine Sünden und deine, und doch zugunsten des braunen
Umhangs der Lerche beim Gott ein Wort vorzusprechen.
1570, während der Seeschlacht am Hellespont, ist Cervantes ein
Arm abgerissen worden, und ein Halt wurde damals geboten
den Mauren, die nach Europa vorzudringen versuchten.
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Denn euch werden gehören die künftigen Meere, uns gehören ja
nur die blauen und ewigen Weiten.
Halt geboten haben die Basken den Mauren, damit der blinde
baskische Bootsmann geboren werde, der Kolumbus nach
Amerika geführt hat.
Denn die Ziele des Alls verändern sich ständig, wie die Launen -
von mir und von dir.
Sieh, ein Lamm, kurz vor dem Winter erschienen, kurz vor dem
Dunkel - die kleine Kirche in den Eisfeldern Islands.
Seehunde beten dort und Wagen rattern dort wunderbar.
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Ein Star schiebt sich wieder vor und deckt den Raum zu, in dem ich
geboren wurde, der Krebs kriecht durch Schlamm in Trakai
heran, und die Ulme streckt ihre Zweige in Vilijampolë.
Alles kehrt wieder zurück, auf dem Tisch zwei gelbe Patronen,
eine Hand, fünf Finger und ein Messer.
Die Handfläche, vom rostigen Nagel durchbohrt, die Hand, die
meinen Kopf in Tibet gestreichelt.
Eine Haltestelle, ein Halt und die Wälder, mit Schnee zugeweht,
dort wartet Der Bus (er bringt ja in den Tod), und wenn es
sehr schwer wird, hört der Mensch einen Seufzer - als ob
er von Jenseits käme.
Das Tier Den Bus Den Herbst Das Gleitende Licht zu beschützen.
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Den siebenten Teil Pferdeblut nehmen und es mit Wasser vermischen,
vor Ostern, am Donnerstag,- damit das Kind stark aufwachse.
Das Pferd mit der Natter, sich nach Osten verschiebend, dunkel
ist das Horoskop der Gewässer.
Bei der Parusie Christi - im letzten Akt will ich gebraucht werden.
Der Dichter sitzt auf dem Bettrand, und ein winziges Kindlein,
eine Elle von ihm entfernt.
Von dort aus, aus den schwarzen Tiefen des Wahnsinns, fordern
uns kleine Glocken der Lerchen auf, nach Veilchen zu suchen.
Ein Frosch ist dort und der Rotschwarze Kamm eines Hahns, der
Frosch steckt den Kopf aus den Gewässern hervor, und ich
fürchte mich,- denn er ist der alte Richter des Todes.
Cervantes mit abgerissenem Arm und Byron im Purpurgewand
wandern nachts zwischen Türkengräbern umher.
FROSCHPFERDEMAULUNDSÄBEL

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