Unter Der Linde - Nach Walther Von Der Vogelweide Poem by Johann Joseph Clahsen

Unter Der Linde - Nach Walther Von Der Vogelweide

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Unter der Linde
An der Heide,
Wo dein und mein das Lager war,
Wer mag, der finde
Unser beider
Blumensträuße im Grase da.
Wo vor dem Wald in einem Tal,
Tandaradei,
Schön uns sang die Nachtigall.

Zaghaft voll Bangen
Kam ich zur Au:
Da hat mein Liebster voll Begehr
Mich auch schon empfangen,
Himmlische Frau!
Vor Glück verging ich mehr und mehr.
Küßt' er mich? Wohl Stund um Stund,
Tandaradei,
Seht, wie rot mir ist der Mund!

Er hatte verstreuet
Unverhohlen
Blumenblüten zur Lagerstatt.
Des' jeder sich freuet,
Der verstohlen
Innehält auf selbigem Pfad.
An den Rosenblüten mag,
Tandaradei,
Sehn er, wo mein Antlitz lag.

Wie sehr wir uns nahten,
Erführ's wer wohl
(bewahre Gott!) , ich schämte mich.
Was er und ich taten,
Niemals mehr soll
Wer wissen es, nur er und ich!
Und ein kleines Vögelein:
Tandaradei,
Das wird wohl verschwiegen sein.

This is a translation of the poem Under Der Linden by Walther von der Vogelweide
Friday, January 2, 2015
Topic(s) of this poem: love
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Johann Joseph Clahsen

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