Duftwogen wehen herüber von Heckenkirschen,
Flieder und Klee - und fluten über die Schwelle,
das Draussen beansprucht das Drinnen als Heim.
Brütende Tage taumeln in unsäglich verschwommenem Glanz,
ein Kelch - ein Gral, aus dem Delirium und demütigende
Langeweile quellen. Ich war ein kleiner Junge,
dachte, ich würde immer ein kleiner Junge sein, basta,
manchmal, wenn ich die Gänseblumen mit meinem Stab
enthauptete, gemein und ganz einfach mordgierig,
und dann wieder überkommen vom Opium des Sommers,
schläfrig, benommen.Ich dachte, ich würde immer ein kleiner Junge sein,
jeder Tag sein eigenes Jahrtausend, all die
tausend Jahre voller Licht würden damit enden,
die Nacht anzustarren, des Sommers letzte Wacht,
die ich nie halten konnte, weil ich zur Abendzeit
schon ein alter Mann war. Ich war Methusalem,
der älteste Mensch der Heiligen Schrift. Das Kinn
fiel mir auf die Brust, ich schlief - und die Welt,
deren Dauer ich bezweifelte, kam zurück, ohne dass ich es sah,
Glockenblume und Blaufink, Ehrenpreis und Kardinal
immer noch hier, wenn das Licht wieder erschien,
genau so wie ich, was ich für unwahrscheinlich gehalten hatte.
Entsetzt zuerst und dann entzückt, verunsichert
und dann überglücklich: sie dreht sich im Kreis.
Sie dreht sich, ohne dass ich etwas tun muss.
Sie dreht sich, selbst wenn meine Augen abgewendet sind;
und ich, ein später Gast nur, ich werde
früh gehen müssen. Ich hätte wach bleiben sollen,
hätte singen sollen, hätte ich die Kraft zum Singen,
nicht zum Vergehen, während ein verschwommener, grüner Sommer
zum Zenith gehoben, der Schwerkraft zum Raub fiel und
zu Herbst wurde, und Ilium und Staub. Sind wir froh,
so trauern wir immer und verstehen nichts;
nicht nach Freude sehnte ich mich, sondern nach Verstehen,
ohne es zu verstehen, sehnte ich mich nach Freude.
A nice poetic imagination, Wolfgang. You may like to read my poem, Love and Lust. Thanks