Der Tanz mit den Schlangen Poem by ALES RASANAU

Der Tanz mit den Schlangen

Der Kampf erobert mich: Er befreit all meine
Fähigkeiten, erweckt all meine Kräfte, er wird
ein Tanz, er wird ein Fest, er webt aus meinen
Bewegungen seine eigenwillige Zeichnung.

Ich nehme mich in acht vor ihm. Und ich
erwarte ihn.

Aus dem Meer sind schon zwei Schlangen
aufgetaucht- zwei ungestillte Rachgelüste.
Sie werfen sich gegen mich, umwinden mich fest
mit den glatten Leibern, züngeln
dicht an meinem Gesicht...

Ich reiße sie von mir ab, ich würge sie mit
den Händen, trete sie mit den Füßen, winde
mich selbst, schlängele mich, schreie ...

Ringsum, von allen Seiten, versammeln sich
die Städter.
Wie von einem Magneten gebannt, folgen
sie meinen verzweifelten Anstrengungen, mei
nem Todeskampf...

»Was für ein Schauspiel ...«, höre ich be-
geistert sagen.
»Noch nie sahen wir einen so gespannten
Rhythmus,
zum ersten Mal finden wir einen so glän-
zenden Tanz.«

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