Frühling Poem by Wolfgang Steinmann

Frühling

Warum nur, April, kehrst du wieder zurück?
Schönheit zählt doch nicht.
Du kannst mich nicht länger mit der Röte entzücken,
mit der sich die klebrigen Knospen öffnen.
Ich weiss was ich weiss.
Die Sonne brennt mir im Nacken,
der sich über die Krokus-Speere reckt.
Der Duft der Erde ist gut.
Es ist offenbar, dass es keinen Tod gibt.
Aber was heisst das schon?
In der Erde werden die Hirne der Menschen
von Würmern verspeist.
Leben an sich
ist nichts wert,
ein leerer Kelch, eine mühsame Treppe.
Es reicht nicht aus, das jedes Jahr,
April
wie ein Idiot daher kommt und Blumen ins Tal schüttet.

(nach Edna St. Vincent Millay: Spring)

This is a translation of the poem Spring by Edna St. Vincent Millay
Sunday, April 3, 2016
Topic(s) of this poem: spring
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