Gemälde eines unbekannten Künstlers Poem by MARCELIJUS MARTINAITIS

Gemälde eines unbekannten Künstlers

Es ist wohl ein Gemälde aus dem vergangenen Jahrhundert.
Kleine verschneite Gehöfte, einer trägt
Einen Arm voll Heu, ein anderer eine Tracht Wasser,
Kinder mit Gleitschuhen auf dem Eis eines Sees,
Ein Alter mit Weidenruten, Schlitten fahren einen Berg hinab.
Ein Schwein, geschlachtet, brutzelt schon, der Rauch steigt
Schnurgerade auf. Alles ist da, ganz in der Nähe -
Die Kirche, der Friedhof. Sie bemühen sich nicht,
Irgendetwas Weiteres zu verstehen, was nicht von dieser Welt ist:
Sie sind sicher, Gott sieht sie -
Ihr allmächtiger Autor, der sie verewigt.

Sie handeln mit Anstand, in dem Bewußtsein,
Sie tun alles recht und alles wird bleiben.
Sie sind sich sicher, sie werden gesehen werden,
Wenn hier nichts mehr ist, wenn sich alle zerstreuen,
Sie werden gesehen von Menschen in einem überfüllten Saal,
Deren kurzsichtige Augen nach dem Autor suchen,
Und sie seufzend, verwirrt erblicken
In Gottes geöffnetem Auge.

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