Ikarus und der Pflüger Poem by MARCELIJUS MARTINAITIS

Ikarus und der Pflüger

Ikarus stürzte. Sein riesiger geflügelter Schatten
Glitt über Berge, Felder und Meer.
Zu nah an der Sonne, schmolzen die wächsernen Flügel,
Hilflos ruderten sie in der Luft.

Unten pflügte ein Pflüger. Er stieg auf die Berge -
Wie auf Jahrhunderte.
Ruhig und ergeben gingen die riesigen Ochsen mit Pflug und Geschirr.

Ikarus stürzte. Er näherte sich seinem Schatten,
Stürzte auf die weidenden Herden zu
Und auf die blauen Berge.
Wie mit zwei Käfern im Joch ging der winzige Pflüger.
Gegen die Sonne strahlte das blaue Meer, die Wellen
Gleichsam erstarrt.

Ruhig ging der Pflüger hinter den Ochsen, nichts sah er.
Ikarus' Schreie hörte er nicht -
Arbeit und Brot gewöhnten ihm an, auf die Erde zu schauen.

Ikarus stürzte, wie man im Traum in die Tiefe fällt.
Pfeifend nahte das Ufer und das sonnige Meer.
Seine Flügel trug die Luft nicht.

Ikarus stürzte. Mit ausgebreiteten Armen
Näherte er sich seinem Schatten.
Er flog an einem Vogel vorbei, umarmte sich selbst und
Stürzte ins Meer.

Ruhig ging der Pflüger hinter den Ochsen, nichts sah er.
Duftender Lehm, die Furchen schimmerten gegen die Sonne.
Als die Furche gepflügt war, die Ochsen zum Weiden entlassen,
Er selbst im Gras lag und am Himmel den Vogel erblickte,
Da erfand er Ikarus

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